Der Whisky Onkel wurde gefragt, ob es heutzutage noch preiswerte Port Ellens zu erwerben gäbe.
Nun, alles ist relativ, spricht der Onkel. Vergleichsweise günstig erscheinen vor allem die in den letzten Jahren von Douglas Laing unter dem Label The McGibbon’s Provenance veröffentlichten Abfüllungen, die für knapp 120 Euro auf den Markt kamen. Der aktuelle ist ein 24-Jähriger aus der Winter Destillation von 1983, abgefüllt im Herbst 2008 mit 46%, gelagert in einem (vermutlich refill-) Sherry butt. Wie auch seine direkten Vorgänger verfügt er nicht mehr über den fruchtig-würzigen Einschlag des 1981-ers oder den Sherry-Punch des 19-jährigen von 1982 und des 23 Jahre alten von 1978. Vielmehr tritt sein maritimer Islay-Charakter mit deutlichem Torfrauch zu Tage.
Weiterhin lassen sich immer wieder einige Gordon & MacPhail sowie Signatory Abfüllungen für etwa € 150-160 auftreiben, die dem Onkel aber nicht immer gemundet haben, weil sie ihm vielfach als zu leicht erschienen. In der Connoisseur’s Choice gibt es derzeit einen 1982-er, 2007 mit 40% abgefüllt, Signatory hat einen von 1979, 2002 nach 23 Jahren im Ex-Bourbonfaß mit 43% auf die Flasche gezogen.
Bis vor Kurzem gab’s von Signatory relativ häufig PE in Faßstärke; das Ausbleiben solcher Abfüllungen läßt darauf schließen, daß die Bestände so langsam knapp werden und der letzte Rest auf Trinkstärke verdünnt werden muß, um ihn zu strecken.
Alles, was die Preisgrenze von € 200 erreicht und überschreitet, würde ich zwar nicht mehr als preiswert bezeichnen, kann aber trotzdem lecker sein.